Zur Geschichte des Hauses
Wenn Sie Ihr Frühstück einnehmen, befinden Sie sich in dem Speichergebäude der ehemaligen Domäne Pretzsch, welche als königliches Kammergut als Ersatz für den abgebrochenen Gutshof des Schlosses ab 1702 errichtet wurde. Reste der barocken Wirtschaftsgebäude sind noch erhalten. Das Speichergebäude aus Backstein in spätklassizistischen Architekturformen entstand um 1870/71 und hat über Jahrzehnte durch verschiedene Baumaßnahmen sein heutiges Erscheinungsbild erhalten. Das Bauwerk gehörte zu einem geschlossenen Komplex von Wohn- und Verwaltungsbauten, von Wirtschaftsgebäuden, wie der schräg gegenüber liegenden Brennerei, und verschiedenen Ställen und Scheunen, von denen einige nicht mehr vorhanden sind.
Zuletzt, bis zum Jahre 1934, befand sich die Domäne im Besitz des preußischen Staates und war an die Stadt Essen verpachtet. Im genannten Jahr wurde die Domäne mit ihren Vorwerken Mauken (auf der anderen Elbseite) und Körbin durch die damalige Siedlungsgesellschaft Sachsenland in mittelbäuerliche Betriebe aufgeteilt und verkauft. Auf diese Weise kam die Familie in den Besitz des Anwesens, zu dem auch das Haus Gartenstraße 10 gehört.
Über nahezu 37 Jahre wurden die Gebäude durch eine LPG als Ställe und Lagergebäude genutzt. Notwendige Erhaltungsmaßnahmen erfolgten nur notdürftig, für die beabsichtigte Nutzung erforderliche Umbauten wurden ohne Rücksicht auf die teilweise historische Bausubstanz vorgenommen.
Erst nach dem Ende der DDR konnten die Eigentümer wieder über die Gebäude und die dazugehörigen landwirtschaftlichen Flächen verfügen.
Der über die Jahre aufgebaute „Reparaturstau“ übersteigt vielfach die Möglichkeiten der Eigentümer, zumal eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung der Gebäude nur eingeschränkt möglich ist.
Im bereits erwähnten Wohngebäude Gartenstraße 10 wurde im Jahre 1948 eine Pension eingerichtet, in der bis 1990 Kurgäste des Eisenmoorbades Pretzsch untergebracht und beköstigt wurden.
Nach der Einstellung des Kurbetriebes war dieser kleine Beherbergungsbetrieb wie viele andere dem freien Markt ausgesetzt. Schritt für Schritt haben wir versucht, die Gebäude den neuen Anforderungen anzupassen. Hochwertige und damit teure Hotelkapazitäten gibt es heute genug. Mit unserer einfachen Ausstattung versuchen wir, unseren Gästen, ob sie nun beruflich oder als Radwanderer auf dem Elberadweg unterwegs sind, ob sie ihre Angehörigen besuchen oder als Gäste der Stadt Pretzsch und der Dübener Heide ihren Kurzurlaub verbringen wollen, eine preiswerte und gleichsam gemütliche Unterkunft zu bieten.
In diesem Sinne freuen wir und auf Ihren Besuch und wünschen wir Ihnen einen angenehmen Aufenthalt.
Ihr
Harald Kasan